Seed Bombs - die einzig sinnvollen Bomben / Allerlei rund um Natur, Tier und Mensch

Seed Bombs - die einzig sinnvollen Bomben

Im letzten Jahr haben wir im Schülerhaus recht viele Samentüten mit Wildblumen von der Stadt bekommen und daraus Samenbomben für dieses Jahr vorbereitet. Die Kinder hatten sehr viel Spaß dabei, auch wenn sie das Mischen der einzelnen Komponenten anfangs nicht so angenehm fanden.

Wie funktionieren Samenbomben?

Werfen, wässern, wachsen! Viel mehr ist es im Grunde gar nicht. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, sollte man drauf achten, die Bomben vor einem Regentag zu werfen. Optimale Wachbedingungen haben die Samen im Frühjahr, wenn sie auf nicht von Rasen bedeckten Flächen mit Kontakt zur Erde landen. Durch ihre Zusammensetzung können die Samenbomben das Regenwasser sehr gut speichern und sind somit gut vorbereitet für ein gutes Wachstum. Durch ihre kugelige Form sind die Samen gut geschützt vor Tieren, die gerne Samen mögen.

Wildblumenmischungen sind besonders hilfreich für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, einen ganz besonderen Nutzen bieten hier die heimischen Blumen. Folgende Samen eignen sich sehr gut für die Samenbomben: Tagetes, Sonnenhut, Ringelblumen, Kornblumen, Malven und Lavendel. Diese Samen gibt es unter anderem schon günstig von Plantura, Sperli und Demeter zu kaufen.
Kräuter oder Gemüsesorten wie Rauke, Kapuzinerkresse, Schnittlauch oder Radieschen bieten sich auch hier gut an, doch sie sollten genug Feuchtigkeit bekommen.

Die Geschichte der Samenbomben

Der japanische Reisbauer Masanobu Fukuoka war ein Fürsprecher des naturnahen Landbaus. In den 70ern nutzte er die Samenbomben, die er nendo dango nannte, für die Aussaat von Reis und Gerste. Touristen, die das sahen, trugen die Idee in den Westen und von dort in die ganze Welt. Im Jahr 1973 wurde New York das erste Mal von Liz Christy und anderen Guerilla-Gärtnern begrünt. Sie hatten die nackten Flächen in ihrer Stadt satt und machten New York dadurch bunt. Im April 1974 entschied die Stadt New York, ein Gelände für den bis heute bestehenden Bowery Houston Community Farm and Garden zur Verfügung zu stellen und dafür ein Pacht von einem Dollar im Monat zu verlangen. Es entstanden eine Menge Hochbeete, die mit Gemüse bepflanzt wurden. Auch Bäume und andere Begrünungen wurden in Angriff genommen, sodass Menschen aus anderen Bezirken kamen, um dieses Kleinod mitten in New York zu bestaunen und sich Installationsideen für ihren Stadtteil zu holen. Schon im zweiten Jahr seiner Eröffnung bekam der Gemeinschaftsgarten ersten Mollie Parnis Dress Up Your Neighborhood Award.